Ich wundere mich immer wieder, was die deutsche Presse über Gospelmusik schreibt. Aktuellster Beweis: „XXL-Chor“ begeisterte mit Gospels in der Stadtkirche. Es geht um ein Gospelkonzert in Herdecke, das von der „Ikone der deutschen Gospel-Szene“ geleitet wurde. Zunächst gehe ich mal auf die Wortwahl Ikone ein. Laut Wikipedia ist eine Ikone eine Gottes- oder Heiligendarstellung oder bezeichnet berühmte Personen in den Massenmedien. Bedenkt man, dass ich von Martin Carbow, um den es hier geht, im Zusammenhang mit Gospel noch genau null gehört habe, passen beide Erklärungen nicht so gut. Auch auf seiner Internetseite gehts eher um Pop, Jazz und Essen. Nun gut. Zum Schluss bezeichnet der Redakteur Carbow auch als Hexenmeister – widerspricht der „Ikone“ immer mehr.
Lustiges geschieht dem Chor „TonArt“ aus Wetter. Denn dessen Zuhörer suchen „verzweifelt nach bekannten, verständlich gesungenen Vokabeln“ – muss ich mir um den Chor Sorgen machen? Und natürlich trifft das übliche Vorurteil mal wieder zu: Wir nennen die Veranstaltung „Gospelkonzert“, denn die Bezeichnung zieht ja grad ganz gut. Dass dann trotzdem Stücke wie „Mein kleiner grüner Kaktus“, „One moment in time“ oder ein Ragtime aus New Orleans dargeboten werden, lassen wir mal außer acht.
Soweit meine Kommentare zu diesem Artikel. Da mir das nicht zum ersten Mal sehr negativ auffällt, werde ich noch weitere Kommentare hier veröffentlichen.