Schmerzen zur Halbzeit

Zwei Tage mit jeweils drei Spritzen sind rum, macht bei sieben gegebenen Spritzen von insgesamt dreizehn also etwa Halbzeit. Ich will ehrlich mit euch sein, auch wenn das vielleicht abschreckend auf potentielle Spender wirkt.

Das Spritzen an sich klappt erstaunlich gut. Unter wie üblich netter (…) Anwesenheit meiner Mitbewohnerinnen hat selbst die erste am Freitag morgen um halb acht keine Probleme gemacht. Beim Reinstechen gibts nur einen leichten Pieks, da spürt man beim Druck des Kolbens schon mehr, und das bei nur einem Milliliter gelöstem Medikament. Tagsüber habe ich noch nichts gespürt, nur 4 Liter am Tag zu trinken war etwas ungewohnt. Der Abend brachte leichte Gliederschmerzen mit sich, die ich verdrängte – bis ich nach zwei Stunden unruhigem Schlaf um halb zwei dank Rückenschmerzen erst einmal nicht weiterschlafen konnte. Zum Glück habe ich neben den Spritzen auch Paracetamol bekommen – und wieder einmal gemerkt, dass ich Tabletten nicht runterbekomme. Zerkaut schmecken sie einfach ekelhaft, aber wirken.

Am Samstag gings mir größtenteils gut. Auf dem Weg zu Fuß in die Stadt fühlte ich mich aber ein wenig benommen – scheinbar leidet die Aufmerksamkeit arg. Die Nacht habe ich dank zwei Tabletten im Laufe des Abends gut überstanden. Heute spüre ich die Aktivität aber schon richtig stark: Die Wirbelsäule schmerzt arg, egal ob beim Sitzen, Stehen, Gehen. Mal sehen, was sich in der Hinsicht noch ergibt.

Bis Dienstag gehts noch so weiter, dann muss ich um 07:30 in Frankfurt beim DRK-Blutspendedienst sein. Gegen 08:00 beginnt die Apherese.

Wenn ihr noch Fragen habt zur Spende – meldet euch!

Berichte anderer Spender

Um das flaue Gefühl im Bauch ein wenig zu lindern, habe ich in den Weiten des Internet nach Berichten anderer Spender geschaut. Hier eine kleine Liste:

  • Jennifer Jaensch berichtet aus der Sicht einer Medizinstudentin
  • Ralf Stoll hat ein kleines Tagebuch geführt
  • Thomas Groeneveld berichtet über seine Spende per Entnahme aus dem Beckenkamm
  • Michelle musste noch einen zweiten Tag lang an die Apherese – die Menge der Stammzellen, die am ersten Tag abgefischt wurden, reichte nicht aus
  • Markus Brechtel hat im Oktober 2009 gespendet

Nach der Voruntersuchung ist vor der Spende

In der letzten Woche war ich bei der Voruntersuchung zur Stammzellenspende. Verlief sehr angenehm: Gegen viertel nach acht zum Ultraschall beim Arzt (da wird die Milz untersucht, die durch die Hormongabe etwas belastet wird – ist sie vorher schon überlastet, können die Hormone zu einer Milzruptur führen), danach zum DRK-Blutspendedienst. Dort wurde mir zum einen nochmal jedes Detail der Spendevorbereitung und -durchführung erklärt und zum anderen Blut für die letzten Untersuchungen abgenommen.

Ein kleines Detail hat mir den Tag auf jeden Fall versüßt. Beim Einchecken erhält man eine Mappe mit vielen Seiten Informationen zur Spende, zur Aufbewahrung der Stammzellen (Kryokonservierung, also das Einfrieren in Stickstoff, gibt es wirklich!) und auch zum Medikament, das ich mir spritzen werde.  Die Variante des G-CSF, die ich bekomme, werden – bitte festhalten und gut hinsetzen! – aus den Eierstockzellen des Chinesischen Hamsters gewonnen. Okay, ich sehe gerade, das Alternativmedikament wird aus Bakterien aus dem menschlichen und tierischen Darm hergestellt, auch nicht besser….

Aktueller Stand, zeitlich in der Mitte zwischen der Voruntersuchung und der ersten Spritze nächste Woche Freitag: Ich warte noch auf die endgültige Freigabe des DRK. Bevor sie nicht die Voruntersuchung endgültig ausgewertet haben (zumindest der letzte mündliche Stand meiner Ärztin war positiv), wird auch der Empfänger nicht auf die Spende vorbereitet und die Hormongabe macht noch keinen Sinn. Über den Jahreswechsel könnte das ein wenig länger dauern, aber bis Anfang nächster Woche sollte sie schon hier ankommen…

Update: vor einer halben Stunde habe ich diesen Bericht geschrieben, dann kam die Post. Freigabe. Nächsten Freitag gehts also los.