Da kauft man mal was bei Ebay, ein Songbook von den Wise Guys, und es geht alles schief, was schiefgehen kann.Zunächst lief alles gut: Buch bestellt, per Paypal bezahlt, dann sollte von meiner Seite alles getan sein. Doch als das Buch ankam, war ich nicht sonderlich erfreut: Die Spiralbindung hat auf der hinteren inneren Umschlagseite nette Rostspuren hinterlassen, und das Pappcover sah reichlich verkratzt aus. Der Anruf beim Händler brachte aber wiederum eine freudige Überraschung: Direkt hatte ich die Chefin des kleinen Internet-Buchhändlers am Hörer, die selbst sehr erschrocken war über meine Schilderung des Zustands. Als ich dann auch noch darauf hinwies, dass mir Anfang August auf der Rechnung ein schöner Frühling gewünscht wurde, reagierte sie auch hocherfreut: „Haben Sie ein Fax zur Hand? Das muss ich sehen!“ Aber ich hab die Rechnung, mangels Fax, einfach in die Rücksendung mit reingesteckt, schließlich wollte sie direkt ein neues Exemplar schicken.
Wiederum erstaunt war ich über eine Mail von Ebay, die ne Woche später kam und mich auf die Stornierung des Kaufs hinwies. Nahezu im selben Moment kam die Bestätigung von Paypal, dass mir das Geld erstattet sei – interessant. Das Ersatzexemplar des Songbooks war derweil nicht angekommen. Eine Mail ergab, dass der Händler die Rücksendung als Storno aufgefasst hat. Also gut, ging das Exemplar also nun in die Post, ebenso ging meine Überweisung ihren digitalen Weg.
Heute kam das Buch dann an. Zunächst hab ich mich gefreut, denn der Geburtstag, zu dem es verschenkt werden sollte, liegt schon nächste Woche. Trotzdem konnte ich es nicht lassen, den ersten Blick auf die hintere Umschlagseite schweifen zu lassen – zu Rostflecken. Auf dem Schnitt ebenfalls Flecken. Kann das sein? Beim ersten Anruf war die nette Dame schon erschüttert, dass dieser Schaden nicht vor dem Versand aufgefallen war, aber ein zweites Mal? Das war ihr dann gleich noch peinlicher. Es schloß sich ein nettes Gespräch an über die Schwierigkeiten im Onlinehandel und die Bewertungssysteme von Ebay und Amazon.
Einen Teil davon möchte ich mal an euch weitergeben zum Überdenken: Bei Amazon gibt es die Bewertungsstufen negativ, neutral und positiv. Aus meiner Sicht müssen sich für negativ und positiv die Versender besonders hervortun. Amazon sieht das aber anders, denn selbst eine neutrale Bewertung zieht den Schnitt runter, sodass die Händler darum bitten, lieber gar nicht als neutral zu bewerten. Dabei habe es die hier besprochene Händlerin sogar schon erlebt, dass sie eine negative (ja!) Bewertung bekommen hat, nur weil dem Käufer der Inhalt des bestellten Buchs nicht gefallen hat. Also, ein kleiner Aufruf von mir: Geht besser mit den Onlinehändlern um, die habens nicht leicht.
Grüße nochmal nach Süd-Niedersachsen und vielen Dank für den freundlichen Kontakt! Das Buch habe ich jetzt aber doch im lokalen Buchhandel bestellt. Da zeigt sich dann morgen früh, ob der einen besseren Lieferanten hat.
Nachtrag: Diese Vorfälle liegen jetzt schon zwei Wochen zurück. Insgesamt hatte ich vier angerostete Exemplare in der Hand, und selbst das Büro der Wise Guys zeigte sich erstaunt über meinen Anruf – denen war das auch noch nicht aufgefallen…
Na immerhin bist Du kein Meckerfritze, der gleich loswettert. Zumindest hat es diesen Anschein 😉
Und das Büro der WiseGys war „nur“ erstaunt, oder hat auch noch was getan (außer Dich zu vertrösten)?
Naja, zunächst klang das WG-Büro danach, als könnte sowas gar nicht passieren und man könnte mir direkt aus Köln ein tadelloses Exemplar liefern. Der Blick auf die letzte Innenseite sorgte dann aber für Erstaunen. Ob sie im Nachhinein was draus gemacht haben, weiß ich nicht.