Im Herbst war ich noch Teilnehmer der Ophase fürs WS 07/08, nun stehe ich auf der anderen Seite. Und es macht trotzdem Spaß. Gerade heute fühle ich mich zwar als hätte ich ne Woche nicht geschlafen (das hätte ich fast vorhin im Fachschaftsraum nachgeholt, beim Korrekturlesen für ein langes Interview fürs nächste Inforz…), aber das wird wohl nicht die letzte Ophase gewesen sein.Mitte letzter Woche kam ganz kurzfristig die Mail rum, dass noch ein Tutor gesucht wird und ob ich nicht Lust hätte. Na gerne doch. In der ersten Vorlesungswoche ist eh noch nicht so viel los, da passt das doch super rein. Und so betreue ich zusammen mit Pascal, der schon länger studiert und so einen besseren Überblick über die Dinge geben kann, die da später noch auf die neuen Ersties zukommen, rund 15 Neustudenten, von denen knapp die Hälfte älter ist als ich. Macht die Sache leicht komisch, aber nicht komplizierter.
Eher ist da umständlich, dass die so wenig fragen. Wir beide schwätzen uns den Mund fusselig über die Dinge, die sie wissen müssen, und trotz vieler neuer Fachbegriffe, die sie an sich noch nicht kennen können – das Testat war selbst mir bis vor acht Wochen noch nicht so recht bekannt -, kommen kaum Zwischenfragen. Dafür briefen wir sie gut, man könnte sogar fast sagen, wir überfluten sie mit Infos. Dazu zählen die generellen Infos zum Studium, zur Lage der verschiedenen Anlaufstellen, die sie im Studienleben garantiert brauchen, morgen stellt sich die Fachschaft vor, am Freitag folgt die erste Klausur. Und nebenbei gibts noch einen Kinoabend und ein Fachschaftentriell zwischen Mathematikern, Füsikern und Informatikern mit anschließender Feier für die Informatiker, die schon jetzt gewonnen haben, obwohl das Triell erst morgen stattfindet.
Und diese ganze Terminflut genießen sie in einer Situation, die für sie dümmer nicht seien könnte. Zunächst sei da der Umstand genannt, dass sie nur vier Tage Ophase genießen können, die schon in die Vorlesungszeit fallen. Neben unseren Einführungsveranstaltungen und den lustigen Spielchen besuchen sie also gleich ihre ersten Vorlesungen. Und dann sind das noch nicht mal welche fürs erste Semester: Weil Info zum ersten Mal zum Sommersemester angeboten wird, nahm man vorerst die Zweitsemesterveranstaltungen, ersetzte Mathe 2 – das macht ohne die erste Veranstaltung nicht so viel Sinn – durch HCS und schwupps ist der generelle Stundenplan fertig. Dazu kommen noch zwei Einführungsveranstaltungen – für GdI2 erhalten sie in den ersten drei Wochen an jedem Nachmittag einen Programmiervorkurs, und Professor Otto, der als der beste Dozent für die Formalen Grundlagen der Informatik gehandelt wird, hat sich spontan zu einer Einführung am Montag um 08:00 entschieden, die er für die Ersties hält. Ich drücke den 70 Neulingen fest die Daumen, dass das alles so klappt. Ich persönlich verbürge mich dafür nicht, weil ich die Veranstaltungen und erst recht ihre Umgestaltungen für diesen Sachverhalt noch nicht kenne, aber ich persönlich wäre von den ersten Wochen schon so erschlagen, dass ich mir nicht viele Chancen ausrechnen würde.
Also, Ersties, viel Glück!